JeKi An 62 Hamburger Grundschulen kann jedes Kind ein Instrument erlernen – und bald werden es noch mehr Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) wird ausgeweitet – runder Geburtstag wird heute in der Laeiszhalle gefeiert

Wäre die Corona-Pandemie nicht dazwischengekommen, hätte das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) seinen 10. Geburtstag bereits vor drei Jahren gefeiert, denn das Programm startete im Schuljahr 2009/10 mit 62 Hamburger Grund- und Sonderschulen. Im Rahmen von „JeKi“ lernen die Kinder kostenlos in der Grundschule ein Musikinstrument. Bis heute haben rund 53.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen und die ersten Schritte auf ihrem Wahlinstrument gelernt – und demnächst werden es noch mehr: Denn die Zahl der JeKi-Lehrkräfte soll um fünf Stellen erhöht werden. Dadurch können weitere sechs neue Schulen in das Programm aufgenommen werden. Der JeKi-Geburtstag wird heute in der Laeiszhalle mit viel Musik gefeiert.

Bildungssenator Ties Rabe: „Zu einer guten Schule gehören Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch Musizieren, Zuhören und Vorspielen. Das Lernen eines Instruments ist eine Glanzleistung unseres Gehirns und stärkt das Selbstvertrauen. Mit dem Instrumentalspiel bei JeKi will die Schulbehörde die Kinder in ihrer ganzen Persönlichkeit fördern, die körperliche und geistige Entwicklung unterstützen und der emotionalen und sozialen Entwicklung Impulse geben. Angesichts der steigenden Schülerzahlen – auch an den teilnehmenden Schulen – wollen wir das JeKi-Programm deshalb jetzt mit weiteren fünf Lehrerstellen ausweiten. Dadurch können sechs weitere Schulen in das Programm aufgenommen werden und viele weitere Schülerinnen und Schüler ein Instrument erlernen.“ Perspektivisch soll das Programm noch weiter ausgebaut werden: Ab dem Schuljahr 2025/26 sollen die Lehrerstellen auf insgesamt 38 Stellen erhöht werden.

Diese gute Nachricht wird am 9. Mai in der Laeiszhalle mit viel Musik gefeiert – zusammen mit dem 10. Geburtstag des Programms. Auch wenn der runde Geburtstag Corona-bedingt erst jetzt gefeiert wird, ist es inzwischen bereits 13 Jahre her, dass JeKi im Schuljahr 2009/10 in 62 Grund- und Sonderschulen seinen Anfang nahm. Im September 2009 fiel in der Fridtjof-Nansen-Schule der Startschuss mit einem symbolischen Auspacken der Instrumente. Viel haben die Programmleitung, die Koordinationen in den Schulen und die JeKi-Lehrkräfte inzwischen erreicht: 200 Instrumentallehrkräfte kommen wöchentlich zusätzlich in die Schulen, rund 1.600 Unterrichtsstunden JeKi werden wöchentlich gegeben und rund 53.000 Kinder haben bisher am Programm teilgenommen und die ersten Schritte auf ihrem Wahlinstrument erlernt. Die Auswahl der Instrumente ist groß, zum Beispiel Geige, Akkordeon, Xylofon, Klarinette oder Blockflöte.

„Darunter sind viele ehemalige Schülerinnen und Schüler, die auch heute noch Instrumente spielen, einige auf erstaunlichem Niveau“, sagt Programmleiterin Gabriela Huslage. Wichtig sei hierbei, dass auch der Anschluss in den weiterführenden Schulen gelingt. Huslage: „Beispielsweise durch vertieften Musikunterricht, Orchester und Musikklassen, durch Begabtenförderung, Privatunterricht sowie Unterricht in allen Hamburger Musikschulen.“

Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat den teilnehmenden Kindern in den letzten zehn Jahren die Tür zur Musik geöffnet: vom ersten Kennenlernen der Instrumente und dem Ausprobieren der Tonerzeugung über den wöchentlichen Unterricht in Kleingruppen bis hin zu Präsentationen in der Schule. „Über die Schule hinaus sind die JeKi-Kinder in die Welt des Instrumentalspiels eingetaucht. Wie bei gestandenen Musikerinnen und Musikern sind Zuhören, Nachmachen, Ausprobieren, Einander helfen, Zeigen, Üben, Zusammenspielen sowie Extraproben und Aufführungen Teil ihres Lebens geworden“, so JeKi-Chefin Huslage.

Das Programm ermöglicht allen Kindern unabhängig vom Hintergrund der Eltern die Teilnahme, denn es ist komplett kostenfrei. Huslage: „So hat jedes Kind in den teilnehmenden JeKi-Schulen die Chance, die ersten Stufen auf einem selbst gewählten Instrument zu erklimmen: Ben mag die Trompete, weil sie so golden glänzt, Clara liebt das Cello, weil es so groß ist und Miran wollte schon immer Gitarre spielen und erfindet nun eigene Melodien.“ 13 Jahre JeKi sind ein Grund stolz zu sein und dies gebührend zu feiern, die Laeiszhalle bietet den festlichen Rahmen dazu. An dem vielfältigen Programm haben Lehrkräfte und rund 300 JeKi-Kinder aus 18 Schulen ein halbes Jahr lang geprobt, es enthält Lieder und Stücke aus verschiedenen Genres, die von einzelnen JeKi-Gruppen oder schulübergreifend vom Jubiläums-Orchester gemeinsam präsentiert werden. Zwei Schulen aus dem JeKi-Projekt „Dem Klang auf der Spur“ der Hochschule für Musik und Theater sind ebenfalls vertreten. Beide Hamburger JeKi-Programme kooperieren miteinander. Huslage: „Wir hoffen auf rege Beteiligung, interessante Beiträge und ein interessiertes Publikum.“

Für die nächsten zehn Jahre hat sich JeKi vorgenommen, dem Trend entgegenzuwirken, dass in immer weniger deutschen Haushalten ein Instrument gespielt wird. Huslage verspricht: „JeKi wird sich dabei der Herausforderung stellen, dass alle beteiligte Schulen stark anwachsen, immer mehr Kinder Instrumente benötigen, die Gruppen sehr heterogen zusammengesetzt und die Räume in Schulen häufig knapp sind.

  • Jedem Kind ein Instrument (JeKi) ist ein Programm der Schulbehörde
  • 62 Hamburger Grundschulen, ReBBZ und speziellen Sonderschulen
  •  JeKi ist komplett kostenfrei (Unterricht, Leihinstrumente)
  • 53.000 Hamburger Kinder nahmen bzw. nehmen am Programm teil
  • 200 Instrumentallehrkräfte kommen wöchentlich zusätzlich in die Schulen
  • 1.600 Unterrichtsstunden JeKi werden wöchentlich gegeben

Imagefilm JeKi: https://youtu.be/83LPgc_rWlQ

Quelle: An 62 Hamburger Grundschulen kann jedes Kind ein Instrument erlernen – und bald werden es noch mehr – hamburg.de