Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit den zusätzlichen Mitteln vom Bund können wir jetzt noch eine weitere Schippe für den Ganztag drauflegen. Hamburgs Schulbau ist eine echte Erfolgsgeschichte mit bundesweiter Strahlkraft. Seit gut zehn Jahren investieren wir in Milliardenhöhe massiv in den Neubau und die Modernisierung unserer Bildungsimmobilien. Schon im Rahmen der ersten Tranche aus der Bundesförderung konnten wir trotz der engen Marktlage und teilweise noch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie mehrere hundert Einzelmaßnahmen realisieren.“
Hintergrund ist der zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern vereinbarte Ausbau der Ganztagsschulen. Bis 2029 sollen alle Grundschüler in Deutschland das Recht auf ganztägige Betreuung bekommen. Die Bundesregierung fördert dieses Angebot mit einem milliardenschweren Bauprogramm und dauerhaften Zuschüssen in Milliardenhöhe für den Betrieb. Viele Bundesländer haben jetzt gewaltige Anstrengungen vor sich, um den Rechtsanspruch zu erfüllen und die neuen Angebote aufzubauen.
Schulsenator Ties Rabe: „Hamburg hat den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bereits vor 11 Jahren im Jahr 2012 umgesetzt und seitdem in die Sanierung und den Ausbau der Hamburger Schulen aus eigener Kraft rund drei Milliarden Euro investiert. Andere Länder haben das jetzt erst vor sich. Wir hingegen freuen uns darüber, dass wir jetzt die Zuschüsse der Bundesregierung für erhebliche Qualitätsverbesserungen an unseren Schulen einsetzen können.“
In Hamburg haben alle Schulkinder bis 14 Jahre das Recht auf ganztägige Bildung und Betreuung. Entsprechend haben ausnahmslos alle Schulen Ganztagsangebote. Das Angebot ist von 8.00 bis 16.00 Uhr kostenlos, für zusätzliche Früh- und Spätbetreuung vor 8.00 Uhr bzw. nach 16.00 Uhr sowie für die Betreuung in den Ferien werden geringe Gebühren erhoben. Zurzeit nehmen 87,6 Prozent der Grundschulkinder in Hamburg die kostenlosen Bildungs- und Betreuungsangebote bis 16 Uhr in Anspruch. Sie nutzen dabei das großzügige Raumangebot der Schulen. Viele schulischen Räume wurden durch bessere Möbel und Spielangebote so verbessert, dass die Kinder sie nachmittags zum Spielen und Lernen nutzen können. Schulsenator Ties Rabe: „Das ist ein großer Erfolg und zeigt, dass unser Hamburger Angebot Eltern und Kinder überzeugt. Hamburgs Schulen sind ein Ort zum Lernen, aber zugleich ein Ort, um gemeinsam mit Freunden gut betreut die Freizeit zu verbringen. Genau dafür sorgen wir mit unseren umfassenden Investitionen.“
Schulsenator Rabe weiter: „Auch wenn wir im Ganztag im Bundesvergleich einen Spitzenplatz belegen, arbeiten wir intensiv daran, die bereits bestehenden Angebote weiter auszubauen und qualitativ weiterzuentwickeln. Hierfür nehmen wir viel Geld in die Hand. Die Investitionsprogramme des Bundes helfen uns dabei, noch schneller voranzukommen. Mit dem Einsatz der ersten Zuschüsse des Bundes sind bereits zahlreiche Projekte umgesetzt worden. Die Abrufquote von 99,5 Prozent der vom Bund bereit gestellten Fördergelder zeigt dabei die Effizienz und die Geschwindigkeit, mit der wir hier vorankommen. Die Mittel der zweiten Phase ermöglichen uns nun, diesen Weg fortzusetzen und sogar noch zu intensivieren.“
Mandy Herrmann, Geschäftsführerin von SBH | Schulbau Hamburg: „Wir freuen uns über die zusätzlichen Mittel des Bundes, die unser Bau- und Sanierungsprogramm in Hamburg weiter voranbringen werden. Dass das stets so gut klappt, ist vor allem der guten Zusammenarbeit mit der Schulbehörde zu verdanken. Auf dieser Basis arbeiten wir gemeinsam bereits jetzt die Details für diese Förderrunde aus, um die Mittel gut und nachhaltig an den Hamburger Schulen einsetzen zu können.“
Hamburg hat bereits im ersten Förderzeitraum des Bund-Länder-Programmes von Ende 2020 bis Ende 2022 insgesamt 27,3 Millionen Euro zusätzlich in den Ganztagsausbau investiert und damit 440 Projekte an 222 Grundschulen, Stadtteilschulen mit Grundschulabteilungen, Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) und speziellen Sonderschulen realisiert. Mit 16 Millionen Euro flossen dabei rund 60 Prozent der Gelder in großangelegte Baumaßnahmen für neue Gebäude und in die Verschönerung der Schulhöfe und Außenflächen. Weitere 6,6 Millionen Euro sind in punktuelle Modernisierungsmaßnahmen investiert worden, etwa in die Instandsetzung von Sanitäranlagen oder den Ausbau von Vitalküchen. Die übrigen rund 4,7 Millionen Euro dienten der Verbesserung der Ausstattung mit neuen Spielgeräten, schönerem Mobiliar oder auch Laptopladeschränken.
Beispiele für größere Bauvorhaben sind etwa die Errichtung eines Hamburger Klassenhauses mit ganztägig nutzbaren Klassenräumen an der Schule Max-Eichholz-Ring in Hamburg-Lohbrügge für rund 4,2 Millionen Euro sowie die Errichtung eines weiteren Hamburger Klassenhauses an der Schule Neuland in Harburg. Investiert wurde auch in die Verbesserung der Schulkantinen. So erhielt die Georg-Kerschensteiner-Grundschule in Hamburg-Harburg eine neue Kantine für rund 1,5 Millionen Euro. Die Kantine der Schule Surenland in Farmsen wurde für rund 750.000 Euro zu einer Vitalküche ausgebaut, in der jetzt auch frisch gekocht werden kann. Die Kantine der Schule Hinsbleek in Poppenbüttel ist ebenfalls zu einer Vitalküche ausgebaut worden, während parallel hierzu auch die Essensflächen vergrößert wurden.
Abseits der großen Bauvorhaben hat sich auch in den bestehenden Gebäuden viel getan: So sind zahlreiche Möbel und Garderoben angeschafft und angebracht worden. Bühnentechnik, Laptopladeschränke und zahlreiche Spielgeräte bieten neue Möglichkeiten zur kreativen Ausgestaltung des Ganztags.
Nicht zuletzt profitieren auch die Außenanlagen von den Investitionsvorhaben. Eines der Highlights ist dabei der Bau einer Freiluftsporthalle an der Grundschule Heidhorst im Stadtteil Boberg in Hamburg-Bergedorf für rund 670.000 Euro. Zahlreiche neue Sitz- und Spielbereiche, Klettergeräte, Fußballtore, Sandkisten und Schulgärten sorgen fortan für einen abwechslungsreicheren Schulhof und erhöhen so die Aufenthaltsqualität für die Kinder und Jugendlichen.
In der zweiten Förderphase erhält Hamburg nun weitere rund 70 Millionen Euro vom Bund, von denen abzüglich des Anteils für Privatschulträger rund 63 Millionen Euro in den staatlichen allgemeinbildenden Bereich investiert werden können. Die Details der zweiten Förderphase werden zurzeit ausgearbeitet. Dabei bilden die folgenden Eckpunkte den Rahmen für das zweite Investitionsvorhaben:
- Vielfältige Umbaumaßnahmen zur besseren Ausnutzung des vorhandenen Bestands und damit auch zu einem ökologisch nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen
- Qualitative Aufwertung der Innenbereiche, insbesondere durch die Verbesserung der Kantinensituation sowie durch Investitionen in ganztagsgerechtes Mobiliar
- Qualitative Aufwertung der Außenbereiche mit einem besonderen Fokus auf großzügig überdachte Sport- und Spielflächen, auf niedrigschwellige bewegungsfördernde Angebote sowie auf die naturnähere Gestaltung
- Zuweisung eines Pauschalbudgets für alle Grundschulen, welches die Schulgemeinschaft für kleinere Investitionen in Mobiliar und die kindgerechte Ausgestaltung der Innen- und Außenflächen nutzen können
- Ausweitung des Programms „Maker-Hubs“ zur Ausstattung von Räumen mit Digitaltechnik, so dass Schülerinnen und Schüler dort z. B. Roboter programmieren oder mit 3D-Druckern experimentieren können
Weitere Informationen sowie (für Eltern) die Möglichkeit zur Ganztags-Anmeldung für Schülerinnen und Schüler stehen online zur Verfügung unter: https://www.hamburg.de/infos-fuer-eltern/3372062/anmeldung/
Quelle: 128-Millionen-Geldsegen für Hamburgs Ganztagsschulen – hamburg.de