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Schülerzahlen Hamburgs neue erste Klassen mit Aufnahmerekord 760 Erstklässler und 662 Vorschüler mehr als im Vorjahr

Die künftigen ersten Klassen der staatlichen Hamburger Grundschulen verzeichnen einen neuen Aufnahmerekord. 17.599 neue Erstklässlerinnen und Erstklässler (Vorjahr 16.839) werden nach den Sommerferien eingeschult, das sind 760 mehr als im letzten Jahr. Trotz des Schülerrekords und der in Hamburg geltenden freien Schulwahl ist es der Schulbehörde und den Schulleitungen erneut gelungen, dass mit rund 96 Prozent weit über 90 Prozent aller Erstklässler an ihrer Wunschschule eingeschult werden können. Möglich wurde das unter anderem durch das Schulausbauprogramm der letzten Jahre und die Nutzung von Raumreserven an den Schulen. Diesmal war die Lage besonders anspruchsvoll: Zwar wechseln im Sommer die Viertklässler der Grundschulen in die weiterführenden Schulen und machen dadurch 728 Schulklassen frei, aber die neuen Erstklässler brauchen 848 neue Klassen – das sind innerhalb nur eines Jahres 120 Klassen mehr an den Grundschulen.​​​​​​​

Schulsenator Ties Rabe: „Ich bin Hamburgs Grundschulleitungen sehr dankbar, dass wir rund 96 Prozent der Erstklässler den Besuch ihrer Wunschschule ermöglichen können. Das war nur möglich, weil viele Grundschulleitungen solidarisch gehandelt haben, in ihren Schulen Platz geschaffen haben und sich in den Monaten der aufwändigen Organisation stets für die Kinder eingesetzt haben. Zur Unterstützung hat die Schulbehörde schon vor Jahren ihr Schulausbauprogramm von damals rund 155 Millionen Euro pro Jahr auf 360 bis 400 Millionen pro Jahr mehr als verdoppelt und diesmal zudem 23 zusätzliche mobile Klassenräume aufgestellt, um Engpässe zu überbrücken. Die Berücksichtigung der Schüler- und Elternwünsche war angesichts einer so großen Zahl von Kindern vor allem deshalb möglich, weil ein mittlerweile gut funktionierendes Computerprogramm der Schulbehörde die Zuordnung weitgehend automatisiert. Mit den früher üblichen Konferenzen von über 250 Schulleitungen und Behördenvertretern, mit Zetteln und Einzelgesprächen hätten wir das nicht geschafft.“

Anders als in der Vergangenheit wurden diesmal von vornherein rund 900 freie Plätze in den Schulklassen miteingeplant. Schulsenator Ties Rabe: „Allein im letzten Jahr haben wir durch Flucht und Zuwanderung mehrere tausend Schülerinnen und Schüler aufnehmen müssen, pro Klassenstufe bis zu 700 mehr. Wir hoffen zwar auf ein Ende der weltweiten Fluchtbewegungen, aber wir gehen besser auf Nummer sicher. Die im Sommer eingeschulten Schülerinnen und Schüler werden frühestens im Jahr 2034 die Schule verlassen, da ist es gut, dass die neuen Schulklassen noch ein bisschen Platz bieten für Kinder, die in den nächsten Jahren aus aller Welt nach Hamburg kommen sollten.“

Gegen Ende der kommenden Woche werden 17.599 Briefe aus den Grundschulen die Familien erreichen. Hamburg bietet Eltern und Kindern zahlreiche Schulen innerhalb kurzer Entfernungen zur freien Auswahl. Und Eltern und Kinder machen von diesem Wahlrecht lebhaften Gebrauch, so dass sich an vielen Schulen immer wieder unvorhersehbare Veränderungen der Anmeldezahlen ergeben. So sind Schülerbewegungen im Umfang von über einer Klassenstärke keine Seltenheit an einer Schule. Deshalb ist es in jedem Jahr eine große Herausforderung, möglichst viele Schulwünsche zu erfüllen, zugleich aber das Raumangebot der Schulen gut auszunutzen, Schulen vor Überfüllung oder Leerstand zu bewahren und die gesetzlich garantierten kleinen Klassen einzuhalten.

Schulsenator Ties Rabe: „Ich freue mich sehr, dass Schulleitungen und Behörde es trotzdem geschafft haben, diesmal sogar rund 96 Prozent aller Erstwünsche zu erfüllen.“ Wenn eine Schule nicht genug Räume hat, um alle Kinder aufzunehmen entscheidet in der Regel die Länge des Schulweges über die Aufnahme: Wer näher an der Schule wohnt, bekommt den Schulplatz. Wer keinen Schulplatz an seiner Erstwunschschule bekommt, bekommt in der Regel einen Platz an seiner „Zweitwunschschule“ oder an seiner „Drittwunschschule“. Deshalb sollen alle Eltern drei Schulwünsche angeben. In 98,8 Prozent aller Schulanmeldungen bekommen die Kinder einen Platz an ihrer Erst-, Zweit- oder Drittwunschschule.

Klassenfrequenzen bleiben niedrig

An den 195 staatlichen Grundschulen und 15 Grundschulabteilungen der Stadtteilschulen werden insgesamt 848 erste Klassen mit durchschnittlich 20,8 Kindern eingerichtet (Vorjahr 21,3). Die durchschnittliche Klassengröße der rund 60 Grundschulen in sozial benachteiligter Lage liegt bei 18,1 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 18,5), in den übrigen Grundschulen bei 21,9 (Vorjahr 22,5). Damit werden die gesetzlich festgelegten Klassenobergrenzen von 19 bzw. 23 Schülerinnen und Schülern gut eingehalten. In nur acht Klassen mussten die Klassenobergrenzen minimal überschritten werden, um nach dem Leitsatz „kurze Beine, kurze Wege“ Kindern zu lange Schulwege zu ersparen. Umgekehrt bleiben 155 Klassen sogar unter der Mindestgröße von 17 oder 21 Schülerinnen und Schülern.

Grundschulen

Die meisten Einschulungen verzeichnen die Adolph-Schönfelder-Schule (Barmbek-Süd) mit 157 Erstklässlern, die Grundschule am Kiefernberg (Harburg) mit 152 Erstklässlern, die Schulen An der Gartenstadt (Wandsbek), in Neugraben, Theodor-Haubach-Schule (Altona), in Marienthal und die Schule Turmweg (Eimsbüttel) mit jeweils138 Schülerinnen und Schülern. 55 Grundschulen starten mit mehr als 100 Erstklässlern in das kommende Schuljahr. Besonders klein sind wie üblich einige Schulen in den ländlichen Gebieten der Hansestadt wie beispielsweise die Schule Cranz (17 Erstklässler) oder die Schule Mittlerer Landweg (23).

Wie in jedem Jahr konnten einige ungewöhnlich beliebte Grundschulen nicht alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen, weil der Platz einfach nicht ausreichte. Das gilt besonders für die Schule Windmühlenweg in Blankenese (122 Anmeldungen, 30 Anmeldungen zu viel), die Max-Brauer-Schule in Altona (145 Anmeldungen, 30 zu viel), die Grundschule Hasenweg in Sasel (137 Anmeldungen, 22 zu viel) und die Marie-Beschütz-Schule in Eppendorf (114 Anmeldungen, 22 zu viel).

Bezirke

An den Grundschulen des Bezirks Altona konnten 2732 Erstwünsche erfüllt werden (96,4 Prozent), in Bergedorf 1241 (98,3 Prozent), in Eimsbüttel 2264 (96,1 Prozent), in Hamburg-Mitte 2223 (96,4 Prozent), in Hamburg-Nord 2275 (96,0 Prozent), in Harburg 1825 (96,6 Prozent) und in Wandsbek 4429 (96,7 Prozent).

Vorschulklassen

Zum kommenden Schuljahr werden darüber hinaus an den Grundschulen 540 Vorschulklassen für 10.916 Kinder eingerichtet. Das sind noch einmal 33 zusätzliche Vorschulklassen und 662 zusätzliche Aufnahmen mehr als im Vorjahr. Da es für die Vorschule keine Schulpflicht gibt, lassen sich Eltern an besonders beliebten Schulen oft lieber auf eine Warteliste setzen, als auf eine Nachbarschule auszuweichen. Zudem melden manche Eltern anders als in der Ersten Klasse ihr Kind in der Vorschule nur vorbeugend an und entscheiden sich im letzten Moment dafür, das Kind doch noch ein Jahr länger in der Kindertagesstätte zu lassen. Daher ändern sich die Zahlen in Bezug auf die Vorschulklassen erfahrungsgemäß noch bis zum Schuljahresbeginn.

Quelle: Hamburgs neue erste Klassen mit Aufnahmerekord – hamburg.de