Die Elternkammer Hamburg nimmt die veröffentlichten Ergebnisse des IQB‑Bildungstrends 2024 zur Kenntnis
Die Elternkammer Hamburg nimmt die veröffentlichten Ergebnisse des IQB‑Bildungstrends 2024 zur Kenntnis.
„Wir begrüßen, dass Hamburg sich im Ländervergleich besser behauptet als manche andere Länder, das ist ein positives Signal“, sagt Simone Kohl, Vorsitzende von der Elternkammer Hamburg.
„Allerdings dürfen wir daraus keinen Grund zur Entspannung ableiten.
Dass Hamburg im bundesweiten Vergleich besser abschneidet, liegt vor allem daran, dass sich die Situation in anderen Bundesländern verschlechtert hat. Das ist kein Erfolg, auf dem wir uns ausruhen dürfen.
Stillstand darf nicht als Erfolg gewertet werden – unser Anspruch muss echte Fortschritte bleiben.“ „Vor diesem Hintergrund sind spürbare Anstrengungen notwendig. Hamburg muss jetzt zeigen, dass es nicht nur stabil bleiben, sondern auch wirklich besser werden will – für alle Schülerinnen und Schüler.“
Mentale Gesundheit weiterhin größtes Problem
Der Anteil an psychosozial auffälligen Schülerinnen und Schülern hat sich seit 2018 deutlich erhöht, die Schulverbundenheit verringert.
Auch wenn die Hamburger Schulbehörde in dem allgemeinen IQB-Negativ-Trend vor allem die psychischen Probleme der Jugendlichen als Auslöser sieht, reicht es nicht aus, die Corona-Pandemie, die allgemein angespannte Weltlage oder eine verstärkte Social Media-Nutzung als mögliche Ursachen zu benennen. Um die Abwärtsspirale im Bildungstrend endlich umzukehren, muss die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler ab sofort oberste Priorität im Bildungswesen bekommen.
Nur eine mental starke Schülerschaft ist auch in der Lage, gute Leistungen zu erbringen.
Vor dem Hintergrund der Daten stellt die Elternkammer Hamburg folgende Forderungen:
Transparenz & Ergebnisrückmeldung
Die Testergebnisse müssen nicht nur veröffentlicht, sondern auch verständlich für Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aufbereitet werden. Unsere Forderung: Ein einfacher Bericht für Elternhäuser, der verständlich die Situation in Hamburg darstellt, mit Schwerpunkt auf „Was bedeutet das konkret für meine Kinder?“.
Gezielte Fördermaßnahmen
Es reicht nicht, nur von Rückgängen zu berichten, es müssen sofort umsetzbare Maßnahmen folgen. Besonders Schülerinnen und Schülern, die die Mindeststandards nicht erreichen, benötigen gezielte Unterstützung. Hier muss Hamburg mehr investieren, z. B. in Frühförderung, zusätzliche Lernzeiten oder Mentoringprogramme.
Sprach‑ und Fachsprachkompetenz als Querschnittsaufgabe
Die Ergebnisse zeigen, dass fachliches Lernen in Mathematik und Naturwissenschaften und Sprach‑/Fachsprachkompetenz eng zusammenhängen. Eine konsequente Förderung über alle Fächer hinweg ist erforderlich, auch mit Blick auf Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache.
Elternbeteiligung stärken
Die Elternkammer setzt sich dafür ein, dass Eltern frühzeitig in die Schulentwicklungsprozesse eingebunden werden, nicht nur informiert werden, sondern mitwirken. Ein starker Dialog zwischen Eltern, Schule und Schulbehörde ist essenziell.
Weiterentwicklung statt Stillstand
Gerade weil Hamburg „gut“ dasteht, besteht die Gefahr, Maßnahmen zurückzufahren – dies darf nicht passieren. Stabilität darf nicht als „gutes Ergebnis“ missverstanden werden, sondern muss Sprungbrett für echte Verbesserungen sein.
Die Elternkammer Hamburg wird die Ergebnisse gemeinsam mit ihren Arbeitsgruppen (z. B. „Grundschulen & frühkindliche Bildung“, „Stadtteilschulen & Gymnasien“, „Bildungsübergänge & Abschlüsse“) auswerten und daraus konkrete Handlungsempfehlungen ableiten.
Elternkammer Vorstand
E-Mail: info@elternkammer-hamburg.de
Web: www.elternkammer-hamburg.de
Datum: 21.10.2025 – Quelle: PDF
